Trip zu den Thai Minderheiten in Nghe An
Wenn es meine Zeit zu lässt gehe ich gerne am Wochenende mit meinem Freund Loan umher und suche Menschen die dringend Hilfe benötigen. Also machten wir uns dieses mal auf in die Nghe An Provinz, in die Berge von Nord zentral Vietnam. Dort suchten wir Minderheitsdörfer die aufgrund ihrer Lage bisher nicht die Möglichkeit hatten ausländische Unterstützung zu erhalten.
Wir fuhren mit einem Taxi in ein Dorf der Thai Minderheit um mit ihnen ihre Lage zu besprechen und zu fragen welche Regionen hier noch keine Unterstützung erhielt. Es war eine herzliche Begrüßung des Dorfchefs der uns die Lage und die vorhandenen Probleme seines Dorfes erklärte. Dieses Dorf war der Thai Minderheit angehörig und es wurde vor kurzem, wegen dem Bau eines Staudammes, umgesiedelt.
Er erzählte uns ein bisschen über sein Leben als Minderheiten Angehöriger, für mich war dies nicht groß von dem Leben der vietnamesischen Bewohner zu unterscheiden. Natürlich war die Bauweise eine andere, sie war die Typische Bauweise der Minderheiten, ein auf Stelzen gebautes Holzhaus. Auch die Kleidung war entsprechend anders und die Sprache, aber sonst? Na ja, wir müssen dann doch länger in ihr Leben eintauchen um dies richtig beurteilen zu können.
Sie erzählten uns dass es mit der Wasserversorgung leichte Probleme gab, aber dies nicht so gravierend sei. Jede Familie dort verfügt über einen so genannten UNESCO Brunnen, um die Familie und das Haus mit frischem Wasser versorgen zu können. Strom war vorhanden und das Dorfleben war hervorragend. Er erzählte uns dass sich die vietnamesische Regierung sehr gut um sie kümmert, wie man nicht schwer erkennen konnte. Denn jede Familie hat aufgrund der Umsiedlung einen Geldbetrag bekommen um sich ein neues Haus zu bauen, weiterhin werden sie das erste Jahr finanziell unterstützt, so können sie sich eine neue Existenz aufbauen. Dies bedeutet so viel dass sie das erste Jahr Zeit nutzen um auf ihrem Grund Nahrung an zubauen, die sie dann nutzen um sich selbst zu versorgen.
Ich war beeindruckt von der Hilfe und Fürsorge seitens des Vietnamesischen Staates diesen Menschen gegenüber. Leider ist dies ja in vielen Ländern der Welt nicht der Fall. Ich kann Vietnam über die Unterstützung die Art der Umsiedlung nur mein Lob aussprechen.Nach dem Gespräch mit dem Dorfleiter und einer Analyse der Lage machten wir uns auf andere Dörfer zu finden, um auch ihre Lage zu analysieren. Wir hatten aber aus Nichtwissen vergessen uns bei der Grenzpolizei zu registrieren um so in das Grenzgebiet zu Laos vorstoßen zu können. Dies war dann auch der Grund warum wir unsere Suche schließlich abbrechen mussten. Ein zweites mal wird uns das nicht passieren, ein kleiner Fehler der dann leider zum Abbruch der Expedition führte.
Da sich unsere Suche nur auf Menschen beschränkt die in extremen Bedingungen leben und dieses Dorf, aufgrund der hervorragenden Unterstützung seitens Vietnams, eine Hilfe nicht mehr benötigten, kam in diesem Dorf eine Hilfe unsererseits nicht in Frage.
Im Grenzgebiet zu Laos leben teilweise noch einige Minderheiten, die bis jetzt noch nicht entdeckt worden sind. Die Grenzpolizei findet ab und zu noch solche Dörfer und berichtet dann in der Presse darüber. In Ha Tinh wurden erst 2004 ein Dorf der Minderheit Ruc gefunden, die als Nomaden lebten sich aber dort niedergelassen hatten. Es ist immer schwierig solche Dörfer zu lokalisieren, denn die teilweise als Nomaden lebenden Menschen sind schwer ausfindig zu machen.
Wir werden wohl in nächster Zeit wieder eine Expedition durchführen, um so zu sehen welche Menschen unsere Hilfe benötigen, bzw. wie wir ihre Situation verbessern können.
Ich möchte hier noch mal klarstellen dass alles was wir tun in enger Kooperation mit den Dorfbeteiligten geschieht. Wir analysieren mit ihnen zusammen ihre Lage, reden über Problem und wie wir diese gemeinsam abstellen können, wenn dies erwünscht ist.
Die Thai
Name der ethnischen Gruppe: Thai (Tay, Tay Dam, Khao Tay, Tay Muoi, Tay Thanh, Hang Tong und Pu Thay
Bevölkerung: 1.328.725 Personen (Jahr 1999
Gegend: Lai Chau, Dien Bien, Son La, Hoa Binh und Provinzen Nghe An.
Sitten und Gebräuche:
Die Thai verehren ihre Ahnen, den Himmel und die Erde. Außerdem halten sie Rituale ab und beten für eine gute Ernte. Die Thai leben in Häusern die auf Stelzen gebaut sind. Die Schwarzen Thai besitzen Häuser deren Dächer wie ein Schildkrötenpanzer gebaut sind und reichliche Dekorationen besitzen, sie werden „Khau cuts“ genannt. Ein Thai Mann lebt erst mit der Familie seiner Frau zusammen bis das Paar ein Kind bekommt, dann ziehen sie in das Haus des Mannes. Eine Thai Beerdigungen wird wie ein Abschiedsfest organisiert indem die Toten in die andere Welt übergehen.
Kultur:
Die thailändische Sprache wird immer noch bei diesen Minderheiten gesprochen. Sie haben ein wertvolles und großes Erbe an Mythen, Legenden, alte Märchen, Geschichten und Volksliedern. Sie singen viel und werden dabei von Saiteninstrumenten und eine Tanzperformance begleitet. Ihre Volkstänze „Xoe“, „SAP“, „Han Khuong“, und „Con“ sind ein Spiegelbild des einzigartigen kulturellen Merkmals der Thai’s.
Kostüme:
Die Männer haben einen Kinh’s Kleidungsstil, während die Thai-Frauen ihre traditionelle Kleidung kurzen Unterhosen, lange schwarze Röcke, Schals und Schmuck auftragen.
Wirtschaft:
Die Thai sind groß im Anbau von Reis und beim Anlegen von Obstgärten. Sie züchten Vieh und Geflügel, machen Bambus Artikel, weben Stoff und produzieren Töpfergegenstände.
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