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Die Brillengläser beschlagen beim Öffnen der Fensterscheiben, als die feuchtwarme Luft sich im Auto ausbreitet. Nur der Fahrtwind verschafft ein wenig Abkühlung. Zur Rechten erstrecken sich die östlichen Ausläufer des Arakan-Joma-Gebirges, zur Linken fließt gemächlich der Irrawaddy, der jetzt am Ende der Trockenzeit nur wenig Wasser führt. Seit Monaten hat es hier im Westen Myanmars nicht geregnet. Es ist 43C heiß.

Christian Volker Ide sitzt am Steuer des schwarzen Geländewagens. Seit fast drei Jahren lebt er hier in der Bago Division, wo er für das myanmarische Industrieministerium den Aufbau einer Berufsschule als Kompetenzzentrum koordiniert. Doch die Fahrt führt vorbei an seinem eigentlichen Arbeitsplatz in Sindè, weiter nach Natmauk, einem kleinen Dorf, etwa 20 Kilometer südlich von Pyay. Der 42-Jährige ist auf dem Weg zum „Shwe Charity Develpoment Center“. Neben seiner Beratertätigkeit initiiert er mit der NGO seines Vaters Fritz Ide „Save the Families Souls“ soziale Projekte in der Region.

Bereits 2010 hat Ide mit seinem gemeinützigen Verein SFS die ersten Projekte realisiert. Damals, als er noch in Vietnam arbeitete, verteilte er mit Hilfe deutscher Spendengelder Kühe an bedürftige Dorfamilien in Binh Loc. Die begünstigten Familien verpflichteten sich vertraglich dazu, das erste neugeborene Kalb an SFS zurückzahlen, die das Kalb an eine neue Familie gaben. Die Herde wuchs kontinuierlich. So konnte mit minimalem finaziellen Aufwand vielen Dorfbewohnern nachhaltig geholfen werden. In Laos hat er sich um den Neubau einer Dorfschule, mit einer angegliederten Gärtnerei gekümmert, die bis heute Hotels und Geschäfte in Luang Prabang mit Blumen beliefert und sich so inzwischen selbst trägt. Im Herbst 2015 wurde ein Schweine-Projekt in Yone Pu, Myanmar, nach dem Vorbild des Kuh-Projektes in Vietnam implementiert. Die Zahl der begünstigten Familien, die Zuchtschweine erhielten, ist innerhalb von neun Monaten, von fünf auf zwanzig Familien angestiegen. Durch den Verkauf der Schweine und des Fleisches konnten einige Dorfbewohner ihr Einkommen um etwa 300 Prozent verbessern. „Wir wollen den Menschen keine Almosen geben, sondern sie dabei unterstützen sich selbst und ihren Mitmenschen zu helfen,“ erklärt er die Grundidee der Projektarbeit von SFS.

Ide parkt seinen Wagen vor dem Hauptgebäude des Klosters in Natmauk. „Bei unserem ersten Besuch sind wir hier vor einigen Wochen auf die prekäre Wohn- und Schlafsituation der Kinder in dem integrierten Waisenhaus aufmerksam geworden“ erzählt er. „Nach Gesprächen und einer Bedarfsanalyse mit der Leitung des Klosters, haben wir beschlossen ein neues Haus für die Jungen zu bauen,“ erklärt der Fritzlaer das jüngste Projekt von SFS.

Bei einem Rundgang über das Gelände wird schnell klar weshalb sie sich für den Neubau entschieden haben. Die aktuelle Unterkunft ist viel zu klein, es gibt keine Türen und keinen festen Boden. Die Blechhütte ähnelt mehr einem Stall, als einem Ort der Ruhe und der Erholung für die zum teil traumatisierten Kinder. „Zur Zeit leben bei uns 65 Mädchen und 55 Jungen zwischen sechs und 15 Jahren,“ erklärt der Leiter des Waisenhauses U Hla Kyaw. Ein Drittel der Kinder sind Vollwaisen, die anderen stammen aus zerrüttelten Verhältnissen, oder wurden von ihren Familie in das Waisenhaus geschickt, da sie sich ihre Ausbildung nicht leisten können. Alle besuchen die nur wenige Kilometer entfernte staatliche Schule in Padaung. Vier Erzieher und drei Mönche des Klosters kümmern sich um die Kinder, begleiten sie in ihrem Alltag, unterstützen sie bei den Hausaufgaben und organisieren gemeinsame Freizeitaktivitäten.

Finanziell ist das „Shwe Charity Develpoment Center“ in einer schwierigen Lage. Zwar gibt es staatliche Unterstützung, seitens des Sozialamtes, wo das Waisenhaus registriert ist, doch diese reicht nicht einmal um den monatlichen Reisbedarf der 120 Kinder zu decken. „Wir sind auf Spenden angewiesen, um die sich ein kürzlich gegründetes Dorfkomitee kümmert,“ erklärt U Hla Kyaw. Erst der Regierungswechsel in Myanmar hat die Gründung des Komitees ermöglicht, und damit die Situation des Waisenhauses leicht entschärft.

Umgerechnet 15.000 Euro kostet der Neubau, inklusive der Renovierung und Erweiterung des Schlafsaals der Mädchen, deren Unterkunft in besserem Zustand, aber dennoch zu klein für alle ist. Für das Waisenhaus wäre es unmöglich die Kosten alleine zu stemmen. „Gerne hätten wir auch noch neue Küche und sanitäre Anlagen für die Kinder gebaut, doch das hätte zum jetzigen Zeitpunkt auch unseren finanziellen Rahmen gesprengt. Ein trockener Schlafplatz während der Regenzeit hat Priorität,“ erklärt Christian Ide.

Mehrfach stand das Waisenhaus kurz vor dem Aus. U Wilar Thar, der Klostervorsteher, hat in der Vergangenheit große Opfer gebracht um die Arbeit mit den Kindern fortsetzen zu können und die Schließung zu verhindern. Als er nach dem Rundgang den Bauplan für das neue Haus und den unterzeichneten Vertrag mit der Baufirma vor sich liegen hat erklärt er lächelnd und mit leiser Stimme: „Ich hätte wirklich niemals damit gerechnet, solche Unterstützung für unser Waisenhaus zu bekommen.“ Am 11. Juni war der Spatenstisch für das neue Gebäude, das zu einhundert Prozent aus Spendengeldern von Save the Families Souls finanziert wird.

 

Mein Name ist Christian Volker Ide und ich arbeitete 5 Jahre in Vietnam und nun seit einem Jahr in zentral Myanmar fuer das Industrie Ministerium in Myanmar.

Durch meine arbeit als Project Coordinator fuer das Industrieministerium in Myanmar, an der Technischen Industrieschule in Sinde, unterstuetze ich das Deutsch – Myanmarische Gesamtprojekt “Förderung der Berufsbildung, Myanmar” bei der Errichtung eines Exzellenzzentrums fuer Lehrerweiterbildung.

Darüber hinaus engagiere ich mich jedoch auch privat und ehrenamtlich mit der Organisation meines Vaters Fitz Ide „Save the Families Souls“ für all die Bedürftigen, die bisher von keiner der großen Institutionen erfaßt werden konnten – sei es, weil sie ihrem Bildungsstandard entsprechend keinen Zugang zu internationalen Organisationen haben, sei es, weil ihre Bedürfnisse zur Zeit keinen Widerhall in den politischen Richtlinien der großen Organisationen finden. Beispiele dafür gibt es in meiner direkten Nachbarschaft ohne Ende: Bauern und Bäuerinnen, die hungern, weil sie nur über einen Spaten und eine Schubkarre als „Eigentum an Produktionsmitteln“ verfügen, Kinder, die auf dem Feld arbeiten müssen, statt zur Schule zu gehen, Kleinstprojekte, die daran scheitern, dass kein erfahrener Ansprechpartner existiert.

Ich werde inzwischen von der Landbevölkerung in meiner direkten Umgebung als helfende Stimme wahrgenommen und möchte mich diesem Vertrauen gerne auch würdig erweisen. Darum bin ich hier. Darum habe ich hier Projekte aufgeführt, die nachhaltige Verbesserungen für die arme Landbevölkerung, Kinder, Frauen, Alte, Behinderte und schließlich auch die arbeitenden Männer garantieren.

Wenn Sie mehr fragen haben sollten, scheuen Sie sich bitte nicht mich ueber Facebook zu kontaktieren.

Liebe und freundliche Grüße aus Myanmar sendet euch
Christian Volker Ide

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