Situationsbericht SCSI Familienanalyse in Huong Giang, Huong Khe Distrikt, Ha Tinh

Bei dieser Analyse führen wir in den Distrikt Huong Khe und dort in die Kommune Huong Giang. Diese Kommune zählt zu einer der ärmsten in ganz Vietnam. Die Familien unsere Zielgruppe wohnt in alten herkömmlichen Bauernhäusern, wobei diese sehr luftdurchlässig sind und im Winter kaum vor der Kälte schützen. Die spärlich eingerichteten Häuser bieten keinerlei Komfort und geben dem Leben in ihnen einen minimalen Standard. Meist findet man in ihnen ein Bett, eine Feuerstelle zum kochen, einen Ahnenalter sowie einen kleinen Tisch mit ein paar Stühlen drum herum. Die Armut der Menschen ist auf den geringen Besitz an Land zurückzuführen. Sie bauen neben ihren Häusern, auf einem kleinen Feld Gemüse an, welches zum eigenverzehr und zum Verkauf gedacht ist. Weiterhin erwirtschaften sie etwas Geld durch Schweine- und Viehzucht. Die Einkommen reichen gerade aus um zu überleben, für Medikamente bleibt meist kein Geld mehr übrig.

Wir besuchten bei dieser Analyse 7 Familien, wobei wir dort bis jetzt 15 unterstützen. Die ganze Kommune leidet an sehr großer Armut und bedarf dringender Hilfe. Wir weiteten ebenfalls unsere Unterstützung aus, indem wir auch alte Menschen unsere Hilfe zukommen lassen. Alte Menschen ohne Familienanschluss haben nicht die Möglichkeit sich zu versorgen, außer sie versorgen sich selbst, oder bekommen Unterstützung der Nachbarn. Dies war ein Grund auch ihnen unsere Hilfe zukommen zu lassen.

Familie Kham

In diesem Haushalt wohnen 8 Familienmitglieder, darunter eine Oma, das Ehepaar und fünf Kinder. Diese Familie bedarf dringender Unterstützung, das sie aus den oben genannten Gründen kaum Einkommen erwirtschaften kann. Während der Flut wurde nur bei dieser Familie 700 Kg Reis vernichtet, 5 Schweine und 40 Hühner getötet und die ganze Gemüseernte Zerstört.

Familie Nham

Die Familie hat 9 Familienangehörige, darunter sind 5 Kinder, Oma und Opa, sowie die Mutter und der behinderte Vater. Diese Familie hat es besonders schwer, denn der Großvater ist blind und der Mann ist gelähmt. Als der Mann vor 4 Jahren einen Brunnen ausschachtete ist ihm ein Betonklotz auf den Rücken gefallen der die Querschnitzlähmung verursachte. Diese Familie bat uns ebenfalls zu der normalen Unterstützung um Medikamente. Da unsere Budget, mit 6000€ für die ganze Provinz, aber sehr klein ist, mussten wir erst mal die Bitte ablehnen. Wobei wir aber momentan prüfen inwieweit eine Aufstockung der Hilfe durch Medikamente möglich ist. Auch diese Familie lebt in sehr armen Verhältnissen und bedarf dringend unsere Unterstützung. Bei der Flut verloren sie 300 Kg Reis, alles Gemüse und es wurden 4 Schweine sowie 25 Hühner getötet.

Frau Vy

Eigentlich ist dies keine Familie mehr, denn die ältere Dame von 67 Jahren lebt alleine und ist durch eine Hautkrankheit schwer gezeichnet. Sie hatte es durch die Flut sehr schwer getroffen, denn ihr Haus liegt genau neben einem Fluss. Ihr Haus war durch die alte Holzbauweise und den enormen Wassermassen nicht imstande den Druck auszuhalten. Das Wasser in ihrem Haus stieg binnen Minuten bis unter das Dach und zerstörte das Fundament. Das Zerstörte Fundament hatte die Auswirkung dass sich das komplette Haus verzog. Da aber während der Flut die Evakuierung sehr schnell vonstattenging hatte sie keine Angst um Leib und Leben. Auch diese Frau hat ihren gesamten Reis und Gemüsevorrat verloren, was zur Folge hat das für den nächsten Pflanzzyklus kein Saatgut vorhanden ist. Wir besprachen die benötigte Unterstützung, wobei sie Material zum Wiederaufbau des Hauses am meisten benötigt.

Herr Danh

Herr Danh ist der Nachbar von Frau Vy, auch er hatte ebenfalls große Problem durch den nahegelegenen Fluss. Leider hatte Herr Danh aber nicht das Glück dass sein Haus stehen blieb. Die Wassermassen haben es zerstört und drei Wände eingedrückt. Doch mit Hilfe der auch sehr armen Dorfgemeinschaft konnte es wieder aufgebaut werden. Auch Herr Danh hatte das Glück, durch die sehr gut organisierte Evakuierung das Haus schnell zu verlassen. Ihm wurden durch die Katastrophe 100% seines Gemüses, 300 Kg Reis, 2 Schweine und 20 Hühner genommen.

Frau Minh

Frau Minh lebt alleine auf einem alten Bauernhof, da ihr Mann vor kurzer Zeit gestorben ist. Ein Überleben alleine ist sehr schwer wenn man keine Familie hat die einen unterstützt. Wie alle Familie war auch sie sehr herzlich und freundlich zu uns. Es verwundert mich immer wieder wie herzlich die Vietnamesen sind, auch wenn sie kaum noch etwas besitzen. Sie bot uns Tee an, wie alle anderen Familie auch, bewirtete uns mit freundlich liebevollem Gesicht und wollte uns zum Schluss noch ihre letzten Früchte schenken. Auch diese Frau verlor ihre Existenzgrundlage in der Flut und zwar 50 Kg Erdnüsse, 200 Kg Reis, 20 Hühner, 1 Hund, das ganze Saatgut und 2 Schweine.

Familie Lich

Bei der Familie Lich war es mal wieder sehr schwer für mich. Denn der Mann ist vor kurzem gestorben und die Familie besteht nun nur noch aus der Frau und einem Kind. Wir betraten das Haus der Familie und Frau Lich lag krank im Bett, sie hat eine Lungenkrankheit und bedarf dringend Medikamente. Es ist ein spezieller Fall und die Krankheit ist sehr schwer, man sagte uns dass ihre Lebenserwartung nur noch sehr gering ist und man nicht wisse was dann aus ihrem Sohn wird. Wir sahen dass er und Frau Lich von der Nachbarfamilie mit versorgt wird, dass sie sich sehr um Frau Lich und ihren Sohn kümmern. Auch diese Familie verlor bei der Flut fast alles, 2 Hunde, 1 Schwein, 50 Kg Reis, sowie das komplette Gemüse.

Familie Ngu

Familie Ngu ist ein altes Ehepaar um die 85 Jahre alt. Wie überall begrüßten sie uns sehr freundlich und mit einem Lächeln auf dem Gesicht, sie erzählten uns ihre schlimmen Erfahrungen während der Flut. Auch sie wohnen direkt neben einem Fluss, das Wasser stieg sehr schnell an und überflutete das komplette Haus. Sie hatten Glück und kamen bei einer befreundeten Familie unter, die nicht so sehr betroffen war. Für sie ist es ebenfalls sehr schwer sich das Überleben zu sichern, auch wenn sie zusätzlich noch von ihren Nachbarn Unterstützt werden. Die Nachbarn sind auch sehr arm und für uns ist es wundervoll zu sehen wie sie sich gegenseitig unterstützen. Dieses Ehepaar hat in der Flut 200 Kg Reis, 10 Hühner und das komplette Gemüse verloren.

Diese Kommune gehört zu einer der ärmsten in Vietnam und uns ist klar dass den Menschen hier auch weiter geholfen werden muss. Daher haben wir beschlossen weiter Spenden hier zu Verfügung zu stellen, um ihnen das so arme Leben etwas erträglicher zu machen. Die Mittel werden nach Ankauf und Projektsteuerung in etwa 2 Wochen an die Familien übergeben. Wir Unterstützen dort bis jetzt 15 Familien und werden unsere Hilfe Ausweiten. Aber damit wir dies tun können brauchen wir Ihre Hilfe, „Bitte helfen sie uns damit wir helfen können“. Bitte spenden sie an die Organisation Save the Childrens Souls, ich garantiere Ihnen dass jeder Cent dort ankommt wo er am dringendsten gebraucht wird.

Bitte schauen sie auch das Video dieser Analyse an, am ende des Artikels.

 Freundliche und liebe Grüße sendet Ihnen Ihre Christian Volker Ide.

Post Footer automatically generated by Add Post Footer Plugin for wordpress.

Oxfam relief reaches hardest-hit districts in flood-ravaged Ha Tinh

“The floods showed that disasters are becoming increasingly unusual and unpredictable. It is clear that emergency preparedness such as early warning systems will need to be strengthened.”

Mark Blackett

Country Program Manager, Oxfam Hong Kong

28 October 2010

Ha Noi — International aid agency Oxfam today starts its initial assistance in two worst-affected districts in Ha Tinh province, central Vietnam where torrential rain has brought two consecutive severe floods to one of the poorest and most disaster-prone parts of the country.

In its first relief operation of the three-month project, Oxfam provides support to a total of 40,000 people in all the12 communes in the two districts through distribution of hygiene kits, crop seeds that yield quick harvest, and emergency cash grant, said Mark Blackett, Country Program Manager of Oxfam Hong Kong, who heads the relief work. The affected districts are Huong Khe and Vu Quang.

Oxfam’s project, worth $350,000, adds on to the national support for the flood-affected community from the government and public donations. “The activities planned were designed based on our assessment of the damages and needs of the people affected by the flood and we are coordinating the humanitarian response to address gaps and avoid overlapping,” Blackett said.

Nearly 12,000 people will receive an initial cash grant support, totaling up to US$180,000, to buy nutritious foods and non-food items. Cash grant beneficiaries include the most vulnerable groups such as pregnant women, nursing mothers and female-headed households.

In order to ensure sufficient nutrition is met for each person, Oxfam has used the international guidelines in emergency response, Sphere, to calculate nutrition needs. Families affected most by the flood could use the money to buy most urgently needed household items as well as foods in addition to the rice provided by the government.

Blackett expressed concerns over the increased vulnerability of poor people in Vietnam as the country is cited by the World Bank as one of the world’s most vulnerable to climate change which usually worsens the impacts of natural disasters. “The floods showed that disasters are becoming increasingly unusual and unpredictable. It is clear that emergency preparedness such as early warning systems will need to be strengthened,” said Blackett.

“In addition, the government needs to consider policies and practices to ensure minimum standards in emergency response. Areas for improvement include targeting and resource allocation to the most vulnerable groups, including ensuring that those providing support are accountable to these groups,” he said.

Humanitarian relief is one of Oxfam’s priorities to reduce suffering and save lives. Working with others, the Oxfam Humanitarian Program supports the government and communities to develop preparedness and coping capacities and skills to minimize the negative impact caused by disasters.

Quelle:http://www.oxfam.org/en/pressroom/pressrelease/2010-10-28/oxfam-relief-reaches-hardest-hit-districts-flood-ravaged-ha-tinh

Post Footer automatically generated by Add Post Footer Plugin for wordpress.

Erfahrungen und Tipps, Projektumsetzung nach Flutkatastrophe

Nach einer Flutkatastrophe ist meistens eine sehr große Fläche und damit viele Personen betroffen. Die Hilfe ist nach einem solchen Ereignis sehr wichtig, da die Familien es meistens nicht selbst schaffen wieder Einkommen zu generieren. In diesem Fall von Ha Tinh bietet sich z.B. in nur einer Kommune folgendes Bild.

11 Erwachsene gestorben, 1 Kind 2 ½ Jahre gestorben, 25 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Hühner 80.000, Schweine 3244 getötet, Kuhbestand zu 90% vernichtet. 185 Ha Ackerland zerstört, 175T Lagerreis zerstört, 6T Erdnüsse zerstört, 14T Süßkartoffeln zerstört, 8T Gemüse zerstört. Häuser geflutet 1320, Häuser zerstört 410, Asphaltstraße 350m zerstört, Zement Straße 1,9 Km zerstört, Wege 4,2 Km zerstört, 4 Brücken zerstört, 1 Krankenhaus zerstört, eine Gesundheitseinrichtung zerstört, Bewässerungskanäle 2,5 Km zerstört. Alle Schulen in diesem Bereich wurden Überflutet, 25 Klassenzimmer und Einrichtung Zerstört. Somit wurden die Nahrungsgrundlagen zu 90% vernichtet und das Einkommen der Familien zerstört!!

Dieses Ausmaß hat zur Folge dass jeder Mensch in dieser Kommune hart getroffen ist! Nun stellt sich die Frage wie man in einem solchen Fall am besten vorgeht, um die Menschen zu Unterstützen. Die Situation der vor Ort helfenden Organisation erlaubt es meist nicht alle betroffenen Menschen zu Unterstützen, daher ist eine Selektion sehr wichtig.

Vorgehen um geeignete Familien zu finden

Wichtig ist es um betroffenen Familien zu helfen und das Gleichgewicht in den sozialen Gefügen eines Dorfes nicht zu zerstören, alle ansässigen Organisationen und Leitungen in die Auswahl der Familien mit einzubeziehen. Ratsam ist daher ausgehend von der Provinzregierung um die am schwersten betroffenen Gebiete zu lokalisieren, sich vor Ort mit der Dorfleitung und den sich im Ort befindlichen Organisationen über die Vergabe der Mittel zu einigen. Ein Treffen mit Dorfleitung, Jugendverband, Veteranenverband, Heimatfront und Frauenorganisation, gibt die Rückendeckung betroffene Menschen auszuwählen, ohne dass Unmut im Dorf ausbricht. Durch die Integration dieser Gruppen und natürlich Vertretern armer Familien ist die Einbindung aller Stakeholder gewährleistet und wird von der Dorfbevölkerung mitgetragen und akzeptiert.

Auswahl der Familien

Eine Auswahl der betroffenen Menschen soll und muss erfolgen, um sich so auf die Ärmsten der Armen in den betroffenen Gebieten zu konzentrieren. Wir sind wie folgt vorgegangen, indem wir bestimmt haben das Menschen die vor der Flut schon unter der Armutsgrenze gelebt haben unterstützt werden. Dies ist aber bei den meisten Menschen in unserem Projektgebiet der Fall, daher musste weiter selektiert werden. Ein weiteres Auswählen der zu unterstützenden Familien ist also notwendig. Wir beschränkten uns daher zudem auf Familien die durch den Tod eines Elternteils benachteiligt sind, denn eine Unterhaltung der Familien durch nur ein Familienoberhaupt ist sehr schwierig und bedarf gesonderter Unterstützung. Weiterhin haben wir uns auf Familien bezogen die mehr als drei Kinder in der Familie haben, eine Familie mit vielen Kinder hat es besonders schwer, nicht nur im Rahmen der Ernährung sondern auch durch große Kosten die durch Ausbildung und Schule entstehen. Ein weiterer Punkt war ebenfalls die Familien mit behinderten Kindern, wir möchten erreichen dass Familien mit behinderten Kindern ebenfalls in die Sozialstrukturen integriert werden und wollen dass sie so gesonderte Anerkennung bekommen. Auch waren Familien mit zerstörten Häusern ein Anhaltspunkt für Unterstützung, meistens sind Familien mit zerstörten Häusern vorher schon so arm gewesen, dass sie sich kein ordentlich stabiles Haus bauen konnten. Die Häuser bestehen meisten aus der alt herkömmlichen Lehmbauweise, die den Wasserdruck und das tagelange Durchweichen der Mauern nicht standhielten.

Verteilung der Mittel.

Es ist ratsam die Unterstützungen direkt an die Betroffenen Familien zu übergeben, um so Unregelmäßigkeiten auszuschließen. Im Vorfeld sollten die zu unterstützenden Familien besucht werden, um die tatsächliche Lage vor Ort zu klären. Das Projekt sollte erst nach einer Bestandsaufnahme vor Ort mit den Familien besprochen werden. Dies ermöglicht keine falschen Erwartungen zu wecken wenn eine Analyse vor Ort nicht zu dem gewünschten Ziel führt, da eventuell Familien aufgrund eines Nichterreichens der Kriterien rausfallen, zu unterstützen. Nach dem vereinbarten Projektbeginn und dem erläutern des Projektes sollte die Familie nicht in ihrer gewohnten Umgebung die Mittel erhalten, um so wiederum den Neid der Umliegenden Familien zu unterbinden. Durch diese Sensibilität erreicht man eine Unterstützung die im höchsten Masse sensibel und verdeckt abläuft. So ist anzuraten dass alle Familien am selben Tag an einem neutralen Ort die Unterstützungen erhalten, wobei darauf zu achten das die Familien keinen weiten Weg haben um die Unterstützung nach Hause zu transportieren, da dadurch wiederum Kosten entstehen.

Post Footer automatically generated by Add Post Footer Plugin for wordpress.

Situationsbericht SCSI Familienanalyse für Hilfspakete in Duc Nhan 4

die Analyse fand statt am 09.11.2010 und führte uns zu 5 Familien von insgesamt 54 in dem Dorf Duc Nhan 4 in dem Distrikt Duc Tho. Als ich in den Ort ging wusste ich bereits dass dies einer der am schwersten getroffenen Bereiche in Ha Tinh ist, der schon vorher zu einem der ärmsten Orte in Vietnam zählte und somit mit viel Leid zu rechnen war. Die Flutanzeichen waren immer noch überall ganz deutlich zu sehen, ob an den Bäumen in Form von Wassermarken oder an Rissen oder Löchern in Häusern oder Häuserwänden.

Der erste Besuch führte uns zu der Familie, mit dem Familienoberhaupt Ngi thi Lam. Wir gingen zu ihrem Haus mit guter Stimmung, weil wir wussten dass wir ihre Situation durch unsere Unterstützung doch etwas verbessern können. Also betraten wir das Haus der Familie, doch auf diese Situation war ich nicht vorbereitet, vor mir stand die Frau Lam weinend an dem Ahnenaltar ihres Manns, der während der Flut gestorben ist. Ringend nach Worten suchte ich für mich einen Weg mit der Situation klar zu kommen, versuchte ich mit dieser furchtbaren Trauer umzugehen und dennoch bestimmt über die Lage der Familie und unsere Anliegen zu reden. Wie immer in Vietnam wurde ich freundlich an den Tisch gebeten um ein Glas grünen Tee zu trinken. Mit feucht roten Augen saß nun diese Frau vor mir, noch sichtlich tief traurig und am Boden zerstört. Sie erklärte uns dass das Wasser etwa 1m80 hoch im Haus gestanden hatte, das sie mit der Flut und dem Tod ihres Mannes nun die Familie, eine Tochter und ihre sehr alte behinderte Mutter alleine durchbringen muss. Ich schluckte mehrmals, die anfängliche Leichtigkeit mit der ich versucht die Analyse durchzuführen war mit einem Schlag weg, das Leben dieser schon so armen Familie berührte mich ungemein.

Ich erläuterte die Situation, erklärte ihr unsere Vorhaben und sicherte der Familie unsere volle Unterstützung zu. Wir einigten uns darauf dass ihnen am besten geholfen wäre wenn wir ein Schwein, Hühner und Saatgut zu Verfügung stellen, um ihnen so die Möglichkeit zu geben wieder schnell ein Einkommen zu erwirtschaften. Für mich war die Situation sehr schwer, wobei ich gedacht hatte nach meiner Arbeit mit Straßenkindern und Menschen in Extremarmut wäre mein Fell schon dick genug, doch ich wurde eines besseren belehrt. Wir verabschiedeten uns bei der Familie machten noch die benötigten aufnahmen und sicherten ihnen zu nächste Woche die Unterstützung zu übergeben.

Auch wenn es nur ein Tropfen auf den Heißen Stein ist, besonders bei solch großem Leid, ist es doch ein großer Gewinn den wir den Familien bringen können, sicherte Frau Tam uns noch zu ehe wir das Grundstück verließen.

Mit verflogener Leichtigkeit ging es nun weiter zu den nächsten Familien, die wir im Rahmen dieses heutigen Projektes besuchen konnten. Die nächste Familie war Familie Pham, ich war erleichter das in dieser Familie kein Mensch gestorben war und entspannte mich langsam wieder. Ich hatte die Möglichkeit mit Frau Pham zu reden, die mit Ihrer Tochter und 3 Enkelkindern zusammen in einem schon sehr alten Haus wohnt, was schon immer in Familienbesitz ist. Frau Pham, die niedliche liebe Oma, erklärte uns dass der Mann ihrer Tochter schon vor Jahren gestorben sei und diese nun die Familie alleine ernähren muss. Sie erzählte uns das die Flut ihr ganzes Einkommen vernichtet hat, die Tiere das Saatgut und Gemüse aber auch das Haus wurde nicht verschont. Wir einigten uns darauf die Familie mit Baumaterial zu unterstützen um vor dem nahenden Winter eine feste Behausung zu haben, die nicht mit Bambusstäben gesichert werden muss um ein einstürzen zu verhindern. Nach einem weiteren Tee verabschiedeten wir uns auch hier mit der Zusage einer Unterstützung dieser sehr armen Familie.

Die nächsten drei Familien waren nicht viel besser dran als die ersten, die Familien Ngi, Le und Hoang erzählten uns dieselben Dinge wie schon ihre Vorgänger. Alle hatte es durch die Flut sehr getroffen und alle haben ihre Lasten und Nöte, wie Frau Ngi die alleinerziehend ist mit drei Kindern und einem nun Baufälligen Haus. Die Familie Le deren Familienoberhaupt seit 7 Jahren nach einem Arbeitsunfall auf dem Feld nun im Rollstuhl sitzt und eine Frau sowie ein Kind ernähren muss oder die Familie Hoang die mit ihrer 21 Jährigen stark behinderten Tochter so viel Leid erfahren musste. Wir waren uns einig das diese Familien auch ohne die Flutkatastrophe schon Unterstützung verdient hätten, aber das es nach der Flut zwingend notwendig ist ihnen mindestens wieder zu helfen den vorher schon sehr armen Lebensstandart zu erreichen.

Wir konnten allen Projektfamilien die Zusage erteilen in einer Woche die Hilfe von uns zu bekommen. Einstimmig bedankten sich alle Menschen, Familienangehörige oder Besucher bei den Personen die dies ermöglichen!! Alle hatten Tränen in den Augen, aufgrund das es draußen in der Welt Menschen gibt die ihnen hier in ihrem kleinen Ort die Hand reichen, die ihnen die Hand reichen um sie ein Stückchen aus der Not zu helfen.

Im Namen aller Beteiligten, Distriktregierung, Dorfleitung, Frauenunion, Jugendverband und Veteranenverband, aber ganz besonders im Namen der Familien die Unterstützung erhalten, möchte ich nochmal allen Helfern ihren absoluten Dank für diese so unglaublich wichtige Hilfe aussprechen.


Post Footer automatically generated by Add Post Footer Plugin for wordpress.