Vietnam: Reis, Nudeln für dankbare Flutopfer in Duc Dong

Dort haben gestern meine Freunde von der GTZ, dem DED und SCSI den dringend benötigten Reis, Nudelsuppen und Schwimmwesten an Flutopfer verteilt. Die Fahrt über verschlammte Straßen und geflutete Brücken war jedoch abenteuerlich.

In Duc Dong hat sich das Wasser noch nicht ganz zurückgezogen und die Spuren der Flut sieht man überall ganz deutlich. Die Straßen sind schlammig und die Fußböden in den Häusern sind mit braunem Matsch und Unrat bedeckt. Auf den Böden der noch stehenden Wohnhäuser türmen sich Hausrat und zerbrochene Möbel. Viele Menschen sind obdachlos und es fehlt ihnen das Nötigste zum Überleben. Obwohl die meisten Bewohner  bei Beginn der Flut genug Zeit hatten sich in Sicherheit zu bringen, ist ein Kind 2 1/2 Jahre ums Leben gekommen und 25 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Überlebenden müssen nun mit den Folgen der Flut kämpfen, dem Mangel  an Lebensmitteln, Wasser, sowie das fehlen Vieh und Saatgut zum Aufbau einer neuen Existenz. Das stehende Wasser bedeutet eine große Seuchengefahr für die Bewohner der Kommune.

Die Hilfe von internationalen Organisationen kommt so gut wie gar nicht, da die Medienpräsenz international nicht vorhanden ist. Viele Zugangsstraßen und Brücken sind zerstört. Überall wo ich hinkomme, spüre ich die Frustration der Bevölkerung. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Menschen in Europa und anderen reichen Ländern die Situation hier in Ha Tinh bewusst wird und sie spenden, damit die Betroffenen hier in Ha Tinh nicht das Gefühl haben alleine gelassen zu werden. Das hat sich auch in Duc Dong gezeigt: Die Dankbarkeit der Menschen war groß, als unsere 7-köpfige Truppe mit den Hilfsgütern dort ankam. Die Männer, die die Säcke mit Hilfsgütern entladen haben, lachten und freuten sich, dass endlich Hilfe kommt.  Wir konnten heute immerhin rund 700 Personen mit den nötigsten Nahrungsmitteln versorgen. Die Verteilung wurde von der Distriktregierung unterstützt damit die Hilfe auch reibungslos abgelaufen konnte.

Heute fahre ich mit DED Weltwärts, GTZ und einem Team der Deutsch Vietnamesischen Berufsschule aus Ha Tinh in den Distrikt Can Loc. Dort werden wir bewässerungspumpen für Reis- und Gemüsefelder instandsetzen, umso wieder schnelle Pflanzungen und damit Einkommen zu ermöglichen.

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Humanitare Hilfe von Deutschen Organisationen

Projektdaten

Land/Region: Ha Tinh / Vietnam
Kurzbeschreibung: Humanitäre Hilfe für die Betroffenen der Flut
Organisationen: SCSI, DED, DED Weltwärts, GTZ
Finanzierung: Save the Children`s Souls, GTZ
Laufzeit: Oktober 2010 – ????

 

 

 

 

 

 

Helfer bei der Analyse Betroffener Gebiete für Projektplanung und die Verteilung von Nahrungspaketen.

Die Ha Tinh Provinz erlebt zurzeit die schlimmste Flut seit seiner Geschichte. Über 90 Menschen starben und rund 800.000 von 1.200.000 Menschen sind nach offiziellen Angaben betroffen.

Momentan werden von den in Ha Tinh operierenden Experten der deutschen Entwicklungshilfeorganisationen der GTZ des DED und des DED Weltwärts sowie von Save the Children´s Souls ehrenamtlich Hilfsgüter, wie Decken, Wasserkanister und Lebensmittel verteilt.

In Ha Tinh wurden nur am letzten Wochenende mehr als 68.000 Menschen in Sicherheit gebracht, ein Tropensturm hatte am Freitag starke Niederschläge ausgelöst und in 90% der Provinz Überflutungen und Erdrutsche verursacht. Am Sonntag galten noch 37 Menschen als vermisst. Viele Opfer wurden im Schlaf von den Wasser- und Geröllmassen überrascht, die Opferzahl werde vermutlich noch steigen.
.Es wurden nach Angaben unserer Behörden hier tausende Hektar Ackerboden überflutet. Für die betroffenen Menschen werden dringenst „rund 5000 Tonnen Reis“ sowie Medikamente und sauberes Wasser benötigt. Es sind viele Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Kirchen und Verwaltungseinrichtungen betroffen. Bereits Anfang des Monats hatte es nach tagelangen heftigen Regenfällen schwere Überschwemmungen in Ha Tinh gegeben, bei denen mehr als 60 Menschen starben und etliche noch vermisst werden.

Wie hilft der DED?


Der DED / GTZ half sofort nach Eintreffen des Wirbelsturms und versorgte die Betroffenen mit Lebensmitteln und Nothilfepaketen. Mehr als 3.000 Familien, etwa 18.000 Menschen, erhielten mit Hilfe des DED, der GTZ und SCSI, Lebensmittel, mit denen sie in den ersten Tagen nach der Katastrophe eine Notunterkunft einrichten konnten.

     

Hilfe von SCSI, GTZ und DED in Ha Tinh.

Nahrungspakete, gefüllt mit Reis, Fertignudelsuppen und Wasser verteilten die SCSI, DED / GTZ-Helfer an insgesamt 3.000 Familien. Damit konnten die Einwohner die ersten anderthalb Monate nach dem Wirbelsturm überleben. Diese Hilfe wurde finanziert von der GTZ. Weitere Familien warten noch auf Hilfe.


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Hoffnung aus Fritzlar

Aussteiger Christian Ide hilft Kindern in Vietnam

Von SANDRA SIRRENBERG

Fritzlar. „Ich gehe weg, um armen Kindern zu helfen.“ Mit diesen Worten stellte Christian Ide aus Werkel seinen Vater, Fritz Ide, vor die vollendete Tatsache. Er wollte als Entwicklungshelfer nach Vietnam gehen. Wenige Monate später war er weg.

Der damals 36-Jährige hatte eine Topposition bei VW als Industriemeister, gerade ein Haus gekauft. Doch er wagte den Schritt.

Fast zwei Jahre nahm er keinen Urlaub, um 2007 vier Monate nach Indonesien reisen zu können. Dort arbeitete er mit Straßenkindern. Nach seiner Rückkehr ist klar: Er kann nicht zurück in sein altes Leben, will Bedürftigen helfen. Christian Ide bewarb sich als Entwicklungshelfer, wurde von 300 Bewerbern ausgewählt, in einem vietnamesischen Provinzdorf zu unterrichten und bei der Ausbildungssuche zu helfen.

Christian hat einen Zwillingsbruder. Vater Fritz Ide zog beide alleine groß. „Als er sagte, er ginge nach Vietnam, war es ein Schock für uns“, erinnert sich der Witwer. „Er hat mich nicht früher in seine Pläne eingeweiht. Aus Angst, ich könnte versuchen, ihn abzuhalten.“ Es ist nicht leicht für den pensionierten Richter. In den vergangenen Jahren hat er seinen Sohn nur einmal gesehen. „Ich selber kann nicht nach Vietnam reisen. Ich brauche Insulin und das muss ständig gekühlt werden.“ Nicht möglich in einem Nachtbus, der einzigen Verbindung zwischen Ha Noi und dem acht Stunden entfernten Ha Tinh, wo Christian lebt. „Ich hatte zwei Möglichkeiten: Sauer sein oder ihn unterstützen“, so der Vater. Er entschied sich für das Zweite. „Ich kümmere mich von hier um alles, was ich kann.“ Der Junior arbeitet an zahlreichen Projekten in Vietnam und Laos. Mit eigenen Mitteln und der Hilfe der Unesco baute er in Laos eine Schule. Nur die Einrichtung fehlt noch.

Eine Kuh hilft doppelt

Ein weiteres Projekt: Eine Kuhbank in Ha Tinh. Das Prinzip: Anstelle eines Geldbetrags erhält eine bedürftige Familie eine Kuh als Leihgabe. Sie hilft bei der Arbeit und bringt Milch. Das erste Kalb geht in den Besitz der nächsten armen Familie über. Mittlerweile haben fast 40 Familien rund um Ha Tinh ein Rind. „Eine einzige Kuh bewirkt dort unheimlich viel. Es herrscht bittere Armut“, weiß der Vater. In der Region um Ha Tinh müssen Bauern mit etwa 15 Euro pro Monat auskommen. Viele haben keine Nutztiere. Der Pflug wird noch von Menschen gezogen. Das Engagement des Entwicklungshelfers aus Fritzlar kennt keine Grenzen. Nebenbei arbeitet er mit behinderten Kindern und das nächste Projekt ist schon in den Startlöchern: Eine Bewässerungsanlage. Das Klima in Vietnam würde bis zu drei Ernten jährlich ermöglichen. Dazu fehlt Wasser. Mit einer einfachen Bewässerungsanlage für wenige tausend Euro ließen sich die Felder vieler Bauern versorgen. „Mein Arbeitspensum würde man in Deutschland als beträchtlich bezeichnen“, so der unermüdliche Entwicklungshelfer beim Telefoninterview aus dem fast 9 000 Kilometer entfernten Ha Noi. „Ich bezeichne es nicht als Arbeit, sondern als Berufung.“ Zur Zeit des Gesprächs weilte er bei einem Kongress in der Hauptstadt mit allen Entwicklungshelfern Vietnams. „Wir tauschen Erfahrungen und Kontakte aus.“ Ein wichtiges Treffen für den Einzelkämpfer. Anfangs war die Sorge um Christian groß. Gesundheitliche Probleme kamen hinzu. Mittlerweile wissen alle: Er geht seinen Weg. Sein Vater überzeugt: „Wir hätten ihn nicht aufhalten können.“ Vater Ide und Bekannte haben einen Verein gegründet. „Save the Childrens Souls“ (deutsch: Rettet die Kinderseelen) unterstütz mit Spendengeldern die Entwicklungsarbeit des Fritzlarers. „Wir sind stolz auf die ersten 1 000 Euro Spendengeld und hoffen, dass es weiter geht“, so der Vorsitzende. Doch es geht nur langsam voran. „Allein mit dem Finanzamt hatte ich einen Kampf über mehrere Monate“, so der Vorsitzende. Ob und wann Christian wieder ganz nach Deutschland zurückkehrt, ist ungewiss. Das weiß auch der Vater, dem nur Telefon und Internet zur Verständigung bleiben. „Ein Hoch auf Webcams“, so der Pensionär. „Ich höre und sehe, dass es ihm gut geht. Das ist doch das Wichtigste für einen Vater“, sagt der gestandene Mann. Doch wenn er über seinen Sohn spricht, wird die Stimme weich, die Augen feucht. „Ich vermisse ihn sehr, aber schließlich weiß ich wofür.“

Extra Info

Kontakt zum Verein

Save the Childrens Souls e.V.
Am Hilgenstein 31
Fritzlar-Werkel
www.savethechildrenssouls.org
Das Vereins-Spendenkonto:
Kontonummer: 110011228
BLZ: 520 521 54
Kreissparkasse Schwalm-Eder

Quelle: http://www.domstadt-nachrichten.de/index.php?artikel=55313

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Humanitäre Hilfe von SCSI in Ha Tinh

Duc Dong / Ha Tinh

Kommunenleitung:  Ong Chung
 
Save the Children`s Souls (SCSI) vor Ort: Christian Volker Ide

Benötigte Unterstützung:

Die Kommune benötigt dringend Soforthilfe in Form von Reis und Trinkwasser, Schwimmwesten. Weiterhin wurde um Unterstützung zur Instandsetzung von Pumpenstationen (Feldbewässerung), Säuberung von Brunnenanlagen und Hilfe für Familien gebeten

Lagebeschreibung:
1 Kind 2 ½ Jahre gestorben, 25 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Die Lage konnte am 21.10.2010 nicht genau analysiert werden da die Kommune noch immer zu 100% von der Außenwelt abgeriegelt und nur per Bot erreichbar ist. Die Distriktregierung ist bemüht die Daten der Zerstörung genau zu bestimmen.
Hühner, Schweine alle tot (tausende), Kuhbestand zu 90% vernichtet. 185 Ha Ackerland zerstört, 175T Lagerreis zerstört, 6T Erdnüsse zerstört, 14T Süßkartoffeln zerstört, 8T Gemüse zerstört. Häuser geflutet 1320, Häuser zerstört 410, Asphaltstraße 350m zerstört, Zement Straße 1,9 Km zerstört, Wege 4,2 Km zerstört, 4 Brücken zerstört, 1 Krankenhaus zerstört, eine Gesundheitseinrichtung zerstört, Bewässerungskanäle 2,5 Km zerstört. Alle Schulen in diesem Bereich wurden Überflutet, 25 Klassenzimmer und Einrichtung Zerstört,.

Erhaltene Unterstützung:

DED/GTZ/SCSI: Analyse vor Ort, Gespräch mit Distriktregierung, Lebensmittelverteilung, Generator ausgeliefert, 73 Mio. VND Soforthilfe als Hilfspakete.

Andere: Die Gemeinde hat von seitens der Regierung schon Unterstützung bekommen, Instantnudeln und Reis.

Maßnahmen:

1) Verteilung von Lebensmitteln (mobiles Projektteam 1)
2) Reinigung der Brunnenanlagen (mobiles Projektteam 2)
3) Analyse und Instandsetzung der Pumpenanlagen (mobiles Projektteam 3)
4) Verteilung von Aufbauhilfspacket pro Familie, 2 Schweine, 7 Hühner, Saatgut (mobiles Projektteam 1)


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