Hmong in Laos

Die Hmong sind eines der größten indigenen Völker im Vierländereck zwischen Thailand, Laos, Vietnam und China. Allein in China leben neun Millionen Hmong, die sich dort allerdings Miao nennen. Im Vielvölkerstaat Laos stellen sie eine der größten ethnischen Gruppen unter der Bevölkerung des Berglandes, die rund 60 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Rund acht Prozent der 5,3 Millionen Einwohner der Demokratischen Volksrepublik Laos sind Hmong.

„Eine Familie zu haben bedeutet glücklich zu sein. Keine zu haben, bedeutet verloren zu sein.“
Dieses Sprichwort der Miao (Hmong) verdeutlicht die Rolle der Familie und das Familienleben in der Kultur der Miao. Sozial- und Familienzusammenhalt sind das Wichtigste in der Kultur der Miao und nehmen daher eine wesentlich höhere Bedeutung als in westlichen Kulturen ein. Das ist auch der Grund, warum jeder Miao einem Volksstamm angehört. Der Stamm ist ein Zusammenschluss aus mehrerer Familien, der dafür sorgen soll, dass soziale Bindungen, Sicherheit, Wohlergehen und nicht zuletzt Machtpositionen der Gruppe gefestigt werden. Die Zugehörigkeit zu einem Stamm wird mit der Geburt festgelegt. Lediglich weibliche Miao können die Zugehörigkeit zu einem Stamm durch Einheiraten wechseln.

Hochzeiten zwischen Angehörigen des gleichen Stammes sind nicht üblich, wohl auch, um Inzucht vorzubeugen. In der Regel heiratet dabei ein Mann so viele Frauen, wie er ernähren kann. Stammesmitglieder bezeichnen sich untereinander als Geschwister. Benötigt ein Mitglied Hilfe, so wird ihm diese von seinem Stamm gestellt, auch wenn keine persönliche Beziehung zwischen den Betroffenen bestehen sollte.

Die Familie ist die wichtigste Institution im Leben der Miao. Verantwortung und Autorität einzelner Familienangehörigen sind altersabhängig. Je älter eine Person, desto mehr Autorität besitzt sie. Entscheidungen der Familienältesten werden daher immer – im Gegensatz zu Entscheidungen anderer Stammesangehöriger – hingenommen und nicht hinterfragt. In dieses System gehört auch, dass sich jedes ältere Kind für das nächst jüngere innerhalb der Familie zu verantworten hat. Letztendlich ist bei dieser Art der Pflichtenverteilung das älteste Kind für alle jüngeren vor seinen Eltern verantwortlich. Im gesellschaftlichen Kontext haben Eltern daher weniger Einzelverantwortung für ihre Kinder als in anderen menschlichen Ordnungssystemen.

Jedes Familienmitglied hat eine spezielle Funktion auszufüllen. Dies gilt auch für die Ältesten, denn diese werden wegen ihrer großen Lebenserfahrung geschätzt. Ratschläge werden daher zumeist bei den Großeltern eingeholt. Diese und die anderen Ältesten helfen auch bei der Kindererziehung.

Traditionell sind die Männer und ihre ältesten Kindern für die Nahrungsbeschaffung zuständig. Dazu gehen sie entweder jagen, oder betreiben Landwirtschaft. Außer Näharbeiten müssen sich die Frauen um eventuell vorhandene Tiere kümmern. Weiterhin müssen sie alle anfallende Arbeiten erledigen, die ihnen von ihren Männern oder engeren Verwandten aufgetragen werden. 

UNHCR Info: http://www.unhcr.org/4b3a23b39.html

Reuters Info: http://www.youtube.com/watch?v=Q7ggjb4m89c

AlJazeera Info: http://www.youtube.com/watch?v=bnvTjs3-Ytc


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